Im Reich der Inkas

Im Reich der Inkas

Über den Titicacasee reisen wir nach Peru ein. Ein Land, welches nicht wirklich auf unserer Wunschliste stand. Zu viele negative Berichte haben unsere Vorfreude etwas gebremst. Bewaffnete Raubüberfälle an der Küste, Einbrüche in Autos, Diebstähle und Korrupte Behörden. Das alles geisterte in unseren Köpfen rum als wir mit Erwin Richtung Grenze tuckerten. Und um es vorweg zu nehmen – Vieles davon hat sich bestätigt.

Titicacasee (Puno)

Wir starteten recht früh am Morgen zur Grenze nach Peru, da wir von einem längeren Grenzprozedere ausgingen und in Peru aus Sicherheitsgründen noch bis zur Stadt Puno fahren wollten. Die Ausreise aus Bolivien war recht schnell und unkompliziert erledigt. Stempel in die Pässe geknallt, Fahrzeugpapiere kontrolliert und gestempelt – das war´s. 500 Meter weiter standen wir vor der Schranke nach Peru. Wir gingen zunächst zur „Migracion“. Ohne Probleme bekamen wir 90 Tage Aufenthaltsdauer und nach ein paar Fragen wurden wir in Peru willkommen geheißen. Danach gingen wir zum Zoll um die Papiere für Erwin zu bekommen. In jedem Land benötigt das Fahrzeug eine temporäre Einfuhrerlaubnis vom Zoll. Die Papiere garantieren, dass das Fahrzeug nicht im Land verbleibt und somit nicht verzollt werden muss. Und hier begann dann der Spaß. Wir wussten, dass wir für Peru eine KFZ Versicherung brauchen. Diese konnten wir bisher aber nirgends erwerben und wollten quasi vorerst ohne Versicherung einreisen und diese dann in Puno kaufen. Haben scheinbar schon mehrere vor uns so gemacht. Doch als der Zollbeamte nach der „Seguro“ fragte und auch nicht mit sich verhandeln ließ, mussten wir uns doch noch was überlegen, da es keine Versicherung direkt an der Grenze zu kaufen gab. Die Versicherung in Peru besteht nur aus einem kleinen Dokument, welches für verschiedene Zeiträume erworben werden kann. Man bezahlt für den jeweiligen Typ des Fahrzeugs und muss das Dokument dann immer mitführen. Eine Haftpflichtversicherung quasi. Im nächsten Ort, der ungefähr 3 Kilometer von der Grenze entfernt liegt, gab es ein kleines Geschäft das die Versicherung anbot. Wir hatten das im Vorfeld schon recherchiert und mussten somit nur in das Dorf gelangen, peruanisches Geld abheben, Versicherung kaufen und wieder zurück zur Grenze. Und das alles ohne Erwin. Zum Glück standen direkt an der Grenze ein paar Tuk-Tuk´s (hier genannt Mototaxi) bereit, die einen für umgerechnet 1,50€ in die kleine Ortschaft fuhren. Was für ein Zufall… Also Matthias rein ins Tuk-Tuk, bis nach Yunguyo gefahren, Versicherung für 25€ / 30 Tage gekauft und wieder per Tuk-Tuk zurück zur Grenze. Alle Papiere waren nun vorhanden, wir erhielten die temporäre Einfuhrerlaubnis und Erwin durfte somit auch nach Peru 😉

Puno

Bis Puno waren es dann noch gute 130 Kilometer, die wir locker bis zum frühen Nachmittag schafften. Peru schockte uns nach der Einreise gleich mal mit Müll soweit das Auge reichte. Scheinbar entsorgt hier jeder seinen Abfall neben der Straße. Etliche Autofahrer haben wir gesehen, die einfach während des Fahrens Plastik, Dosen oder sonstigen Müll aus dem Fenster geworfen haben. Das kannten wir in dem Ausmaß bisher noch nicht. Der zweite Schock kam dann beim Checken der Spritpreise. Wir sind an den Tankstellen vorbeigefahren und uns ist die Kinnlade echt runtergefallen… 12 Sol für 1 Liter Diesel??? Das wären umgerechnet etwas über 3 €. Da konnte doch was nicht stimmen. Und es wurde uns schnell klar – hier in Peru rechnet man nicht in Liter, sondern pro Gallone. Das sind knapp 4 Liter. Puuh… dann macht tanken doch wieder Spaß.

Isla de Uros

Nach Puno wollten wir primär wegen einer besonderen „Attraktion“, nämlich den „Floating Islands“. Es gibt auf dem Titicacasee ein indigenes Volk (die Uros), die aus dem dort wachsenden Schilf ihr ganzes Dorf schwimmend erbaut haben und noch immer darauf leben. Ein paar Minuten mit dem Boot von Puno entfernt liegt diese – man kann schon fast sagen „Kleinstadt“. Wir hatten das Glück und konnten uns einen Guide der Extraklasse ergattern. Roger ist Angehöriger der Uros und bietet nebenbei private Touren an um den Touristen das kleine schwimmende Dorf näher zu bringen. Wir trafen ihn an einem kleinen Bootsanleger und machten gleich für den kommenden Tag eine Tour aus. Am nächsten Morgen standen wir pünktlich am Bootsanleger und Roger packte uns auf sein kleines Boot. Man erreicht die Floating Islands über mehrere „Straßen“ – Wege auf dem Wasser die durch das Schilf geschlagen wurden. Er erzählt uns während der Bootsfahrt viel über sich und seine Familie. Er selbst hat eine große und wichtige politische Rolle in der Gemeinschaft und so erfahren wir sehr viel über die Kommune. Er sagt, dass wir unbedingt die Schule besuchen müssen weil sich die Kinder dort immer recht über Besuch freuen würden. Nun gut – fahren wir eben erst zur Schule. Und kaum haben wir eins der schwimmenden Klassenzimmer betreten stürzten sich auch schon die Kids auf uns. Sie zeigen uns ihre Schulsachen, das Klassenzimmer und versuchten mit ihrem soeben gelernten Englisch zu punkten. Nach der Schule wurden wir von Roger noch durch das Dorf gefahren und er hat uns viel zu den Gebäuden erklärt. Zum Schluss zeigte er uns auf seiner eigenen Insel noch wie diese gebaut werden und wie auch deren besondere Schiffe mit dem Schilf in mühevoller Handarbeit gefertigt werden. Nach einem interessanten Ausflug ging es mit dem Boot wieder zurück zum Festland. Ein wirklich gelungener Trip der besonderen Art. Man kann dort natürlich auch eine Tour bei einem der zahlreichen Anbieter in Puno buchen, jedoch darf man dann nur bestimmte Inseln betreten und die Schiffe fahren mehr oder weniger nur durch einen kleinen unspektakulären Teil des Dorfes.

Von Puno nach Cusco

Wir machen uns auf Richtung Cusco. Von dort aus wollen wir nämlich nach Machu Picchu, doch dazu weiter unten mehr. Auf der Strecke nach Cusco haben wir uns schön Zeit gelassen. Das Wetter war super und wir hatten ja keinen Stress. So versuchten wir mal wieder seit langer Zeit unser Abendessen in einem glasklaren Fluss selbst zu angeln. Naja, es blieb beim Versuch.

Cusco

Die Stadt hat uns sehr gefallen. Wir hatten einen guten sicheren Stellplatz im Zentrum und konnten so alles bequem zu Fuß erreichen. Wir nutzten die Zeit in Cusco um uns um Tickets für Machu Picchu, der Verschiffung nach Zentralamerika und der Versicherung für USA zu kümmern. Alles recht aufwendige bürokratische Themen bei denen wir doch viel Zeit vor dem Laptop verbringen mussten. Die Tickets für Machu Picchu waren auf jeden Fall das geringste Problem und wir konnten uns langsam auf den Weg nach Aguas Calientes machen.

Machu Picchu

Ein kleines günstiges Hotel haben wir uns auch gebucht, da man Machu Picchu, sofern man selbst mit dem Auto bzw. zu Fuß anreist niemals an einem Tag schaffen kann. Bis 10 Kilometer vor Aguas Calientes kann man mit dem eigenen Auto fahren, danach geht nur ein Wanderweg weiter. Erwin konnten wir bei einem Restaurant für eine Nacht stehen lassen. Am ersten Tag wanderten wir also gemütlich am frühen Nachmittag los. Der Wanderweg nach Aguas Calientes ist wirklich lohnenswert. Man geht zwar immer an der Bahnstrecke entlang, jedoch kann man hier schon sehr viel Natur erleben und spart zudem die überteuerte Abzocke für die kurze Bahnfahrt. Wir kamen ungefähr 3 Stunden später in Aguas Calientes an und bezogen das Hotelzimmer. Aguas Calientes hat eine große Auswahl an Hotels, Hostels, Restaurants und Bars in allen Preisklassen. Nach einem leckeren Abendessen fielen wir auch schon ins Bett. Da wir das Vormittagsticket für Machu Picchu gekauft haben, mussten wir auch schon früh aufstehen. Um 4 Uhr klingelte der Wecker. Das Ticket ist ab 6 Uhr gültig und von Aguas Calientes muss man ja noch auf den Berg hoch kommen. Das geht entweder per Abzocke mit dem Bus (5 Minuten Fahrt für 25$ pro Person) oder zu Fuß über einen recht steilen Wanderweg. So marschierten wir nach dem Frühstück im Hotel, welches freundlicherweise schon ab 4:30 Uhr serviert wird los. Und der Weg hatte es in sich. Es ging in Treppenstufen fast senkrecht den Berg hinauf und wir waren richtig außer Atem als wir oben bei Machu Picchu angekommen sind. Doch als wir die Ruinen erblickten, war die Anstrengung schnell vergessen und wir waren wirklich überwältigt. Es ist einfach unglaublich wie die Inkas es damals nur geschafft haben, diese Stadt in den Berg zu bauen. Und noch viel unglaublicher ist, dass erst ein Teil von Machu Picchu freigelegt wurde. Die Präzision, mit der die gigantischen Mauern errichtet wurden ist atemberaubend. Ein Rundweg führte uns dann durch die gesamte Anlage. Umzingelt von tausenden Touristen und unfreundlichen Park-Rangern (Man darf nicht Essen auf den Grünflächen, man darf nur Sitzen  – nicht liegen auf den Grünflächen, man darf nicht trinken auf dem Gelände und blablabla) Man glaubt nicht wie übermotiviert die Power-Ranger agieren können wenn man Ihnen ein UNESCO T-Shirt gibt. Bis ca. 14 Uhr haben wir uns die gesamte Anlage angesehen und Stephanie hat ungefähr 500000000 Fotos gemacht. Nachdem wir unsere Rucksäcke noch aus dem Hotel geholt haben, ging es die 10 Kilometer wieder zurück zu Erwin. Unser Fazit: Machu Picchu ist jede Anstrengung Wert. Abgesehen von den unglaublichen Preisen rund um den Ausflug, die sich in Grenzen halten wenn man viel Lauferei in Kauf nimmt, war Machu Picchu auf jeden Fall ein ganz großes Highlight unserer bisherigen Reise.

Lima

Am nächsten Tag wollten wir einen Zahn zulegen und schnell den Weg Richtung Lima angehen. Jedoch zog sich alles wesentlich länger als gedacht. Es ging bergauf und bergab, oft nur im Schneckentempo irgendwelche Serpentinen hoch und wieder runter. So schafften wir gerade mal 160 Kilometer am Tag. Einen Zwischenstopp haben wir noch bei den Nasca Linien eingelegt. Es gibt dort eine Aussichtsplattform auf der man ein paar Figuren sehen kann. Faszinierend sind die Linien schon irgendwie… man weiß bis Heute nicht wer die Linien gemacht hat und vor allem –warum? An der Küste sind wir dann auf der gut ausgebauten Panamericana wieder schneller vorangekommen. Zielstrebig steuerten wir in Lima einen Mechaniker an, mit dem wir bereits im Vorfeld Kontakt aufgenommen hatten. An Erwin waren ein paar Kleinigkeiten zu machen. Unter Anderem hat er seit ein paar Wochen schon immer stärker sein Revier markiert. Da das Öl aus der Getriebeglocke kam und sich seinen Weg schön langsam Richtung Kupplung suchte war hier Handlungsbedarf geboten. Der Kurbelwellensimmerring musste gewechselt werden. Den haben wir zum Glück aus Deutschland vorsichtshalber mitgenommen. Bei der Aktion braucht man schon einen guten Platz, da das ganze Getriebe samt Kupplung entfernt werden muss. Auf dem Parkplatz ist das nicht zu bewältigen. Mit Mario haben wir einen erstklassigen Mechaniker erwischt, der mit seinen guten Connections zu Ersatzteilgeschäften und anderen Mechanikern wirklich eine große Hilfe war. Ohne ihn wären wir Heute noch in Lima unterwegs und würden irgendwelche Kleinteile suchen. Bei der Aktion tauschten wir auch noch die vorderen Stoßdämpfer gegen stärkere aus, wechselten ein defektes Radlager an der Vorderachse und erneuerten auch noch die Ölwannendichtung. Wir konnten wie schon in Antofagasta auch im Erwin schlafen und standen zudem sicher in einem abgesperrten Hinterhof. Das machte die Schraubertage recht angenehm. Da wir uns mit unserem „Chefmechaniker“ Mario wirklich gut verstanden und er uns auch viel über Peru und Lima erzählt und uns in ein gutes Restaurant geführt hat, kam Matthias auch endlich in den Genuss ein „Guy“ zu probieren. Guy ist Meerschweinchen und zählt in Peru, Ecuador und Kolumbien zu den absoluten Delikatessen. Wenn man sich mal überwunden hat anzufangen schmeckt es wirklich sehr gut. Knusprig wie a Schweinsbraten und vom Geschmack her wie a Hehndl. Das war bisher aber das einzige Guy und wird es auch bleiben. Es ging ja nur ums Probieren.

Nix wie weg

Als wir dann mit Erwin soweit fertig waren, beschlossen wir am Sonntag noch mit dem Bus ins Zentrum von Lima zu fahren. Wenn wir schon mal da sind und Erwin sicher geparkt ist, bietet sich das ja an. Und wir kannten bis dahin ja nur das dreckige und industrielle Lima, was wirklich nicht zum Verweilen einlädt. Wir machten uns also auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle bzw. Straße, denn auch hier ist es so, dass man einfach einen vorbeifahrenden Bus anhält und einsteigt. Richtige Bushaltestellen gibt es nicht wirklich. Das alte Zentrum von Lima hat ein paar schöne Plätze zu bieten und änderte unsere Sichtweise auf Peru bzw. die Hauptstadt minimal. Bezüglich der Sicherheit, was Taschendiebstähle usw. angeht haben wir uns, wie wir es in jeder größeren Stadt machen noch unser Geldversteck (Flacher Beckengurt) hergerichtet und alle Wertsachen, bis auf ein Handy im Erwin gelassen. Eine kluge, aber fast gefährliche Entscheidung, wie sich dann zeigte. Wir gingen aus dem Zentrum Richtung großer Hauptstraße um wieder einen Bus zurück zum Erwin zu nehmen. Die vierspurige Straße war an dem Sonntag (ca. 14:00 Uhr) viel befahren und etliche Passanten tummelten sich dort herum. Als wir so spazierten um nach dem Bus Ausschau zu halten, fragte uns plötzlich ein junges Mädchen von der Seite nach der Uhrzeit. Hilfsbereit wie man es gelernt hat gibt man natürlich Auskunft und ZACK – in dem Moment reißt ein Mann Stephanies Handtasche von der Schulter und rennt in eine Seitenstraße. Kurz rannten wir dem Dieb hinterher, der dann nach ein paar Metern die Tasche zu Boden warf und ganz gemütlich durchsuchte. Einige Passanten beobachteten das Geschehen und hätten auch helfen können, doch niemand wollte. Unsere Hilferufe waren vergebens und als der Dieb bemerkte, dass in der Tasche nichts außer 5 Bananen und unserer Uralt-Digitalkamera war, wurde er etwas wütend und versuchte auf uns los zu gehen um an unser Geld, Handy, etc. zu kommen. Zum Glück konnten wir uns aber aus dem Staub machen. Wir bemerkten recht schnell, dass die Passanten vermutlich „Amigos“ waren und wahrscheinlich auch noch zu ihm gehalten hätten. Leider passiert sowas in Lima andauernd und hat unsere Lust auf Peru nicht unbedingt bekräftigt. Wir gingen im Laufschritt zu einer großen Traube von Menschen die auf einen Bus warteten. Dort fühlten wir uns relativ sicher. Meistens sind solche Diebe bewaffnet und stehen auch noch unter Drogen. Auf ein langes Wortgefecht oder eine größere Auseinandersetzung wollten wir uns auf keinen Fall einlassen. Stephanie saß der Schock noch immer tief im Nacken. Das war doch schon ein anderes Kaliber von Diebstahl. In Buenos Aires wurden uns „nur“ die Fahrräder geklaut, was in jeder europäischen Stadt genauso hätte passieren können. Doch hier in Lima war das schon mit Gewalt verbunden. Der Dieb riss den Riemen quasi an Stephanies Schulter ab. Das war schon heftig. Gottseidank ist nichts passiert und der finanzielle Schaden hält sich in Grenzen. Wir waren uns einig: Peru kann uns mal. Schnell raus hier nach Ecuador.

Es geht noch schlimmer

Wir verließen Lima auf der Panamericana Richtung Norden mit nur einem Ziel vor Augen: Ecuador. Gut 1800 Kilometer trennten uns noch von der Grenze, so hieß es Gas geben und nur zum Schlafen anhalten. Warum es noch schlimmer geht seht ihr an den folgenden Fotos. Wir haben ja schon viel Müll gesehen auf unserer Reise. Chile hat uns schon sehr schockiert, doch was wir nun zu Gesicht bekamen war eine ganz neue Dimension an Umweltverschmutzung. Entlang der Panamericana im Norden Perus sieht man Müll soweit das Auge reicht. Berge von Plastik, alten Reifen, Ölkanister und unglaublich stinkende Fischabfälle werden hier einfach neben der Straße entsorgt. Es war erschütternd. Damit ist Peru für uns ganz klar nicht unter unseren schönsten Reiseländern.

Die Lutscher-Affäre

Einen doch etwas skurrilen Abschluss unserer Peru Tour bereitete uns dann noch ein übermotivierter Polizist der uns auf dem Weg in den Norden anhielt. Er fragte zunächst nach unseren Papieren und wir zeigten ihm alles, was wir hatten. Reisepässe, Zolldokumente für Erwin, internationale Führerscheine, KFZ-Versicherung und auch den Fahrzeugschein wollte er sehen. Nachdem er keinen Fehler in den Papieren finden konnte, merkten wir schon, dass er nicht locker lassen will. Es brauchte eine Gedenkenpause, die Blicke gingen suchend durch das Fahrerhaus unseres Erwins … und dann fiel es ihm plötzlich doch noch ein. Während des Autofahrens muss man immer beide Hände am Lenkrad haben. Mit einem Lutscher (Wir hatten beide einen in der Hand) wäre das nicht möglich und: „Das verdient jetzt eine Strafe“. Da waren wir erst mal baff. Wir konnten uns das Lachen leider nicht verkneifen und es folgte eine minutenlange unnötige Diskussion, ob Matthias nun mit einer Hand gefahren ist oder nicht. Eine Strafe hätten wir nie und nimmer bezahlt und haben uns auch entsprechend geweigert. Bei solchen Diskussionen ist es wichtig genug Zeit mitzubringen. Den Beamten wird es dann irgendwann schon zu blöd. Auf die Frage, ob wir dann überhaupt schalten dürfen während dem Fahren, da man dann ja auch nur eine Hand am Lenkrad hat, drehte er sich weg, gab uns die Papiere zurück und sagte wir sollen weiterfahren. Muchas gracias! Einen Kreativitätspunkt hat er sich auf jeden Fall verdient, wie wir finden.  Einen Zwischenstopp legten wir im Norden aber noch ein. Es gibt an der Küste eine kleine Ortschaft, an dessen Bootsanleger man viele Schildkröten beobachten kann. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen.

Ecuador

Nach ungefähr 5 Tagen kamen wir endlich an der Grenze zu Ecuador an. Wir waren froh Peru verlassen zu dürfen und bereiteten uns auf den Grenzübertritt vor. Die Ausreise war kein Problem, der Beamte knallte uns die Stempel in die Pässe und die Papiere für Erwin waren auch in 5 Minuten erledigt. Auf der Seite von Ecuador ging es leider etwas langsamer voran. Doch wir wurden sehr freundlich von den Beamten empfangen und bekamen auch hier ohne Probleme 90 Tage Aufenthaltserlaubnis. Nebenbei bemerkt… ein deutscher Reisepass ist echt wie ein 6er im Lotto. Nirgends sind Visa notwendig oder sonstige Formulare. Einfach Stempel rein und „Bienvenidos“. Da haben es andere schon wesentlich härter und brauchen für jedes Land ein Visum und müssen zum Teil nicht unerhebliche Gebühren dafür bezahlen.

Die ersten Kilometer in Ecuador

Wir waren neugierig und gespannt was uns hinter der Grenze erwartet. Und es war richtig toll. Freundliche Menschen, super Straßen und das Beste: 1 Liter Diesel für 26 Cent!!!! Da hat man doch gleich ein Grinsen im Gesicht. Wir fuhren auf der Panamericana weiter Richtung Guayaquil. Das war unser erstes Ziel in Ecuador. Das Fahren in Ecuador war wieder richtig angenehm und entspannt. Die Fahrer sind wieder mit deutlich mehr Hirn unterwegs als es in Peru der Fall war. Was für uns neu war, doch ein gewisses Gefühl von Sicherheit gab waren die ständigen Polizeikontrollen auf der Panamericana im Grenzgebiet zu Peru. Alle 10 Kilometer ungefähr wurden wir angehalten und kontrolliert. Die Beamten waren mega freundlich und von Korruption war weit und breit nichts zu spüren. Nach einem kurzen Small Talk wo wir her sind, wo wir hin wollen usw. durften wir ohne Schikane weiter fahren. Sogar mit einer Hand am Lenkrad 😉

Was wir so alles in Ecuador erlebt haben, erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag.

 

2 Gedanken zu „Im Reich der Inkas

  1. Hallo ihr Zwei,
    vielleicht könnt ihr euch noch an uns erinnern.
    Wir trafen uns um den 11 . April in Bolivien am Flamingosee.
    Unsere Reisegruppe machte Mittagspause bevor es danach weiter nach Chile ging.
    Wir unterhielten uns über Peru und waren von Eurem Vorhaben fasziniert.
    Und heute stöbere ich in meinen Fotos und sehe ein Bild von eurer Seite welche ihr uns freundlicherweise übergeben habt .
    Sehr lustig und interessant was ihr erlebt.
    Wir hatten mehr Glück in Peru und empfanden es als sehr sicher und Traumhaft schön.
    Nun wir waren ja auch als Reisegruppe unterwegs.
    Das macht vieles einfacher mit erfahren Guide .
    Wir lesen eure Berichte mit sehr viel Freude und werden sie auch weiterhin verfolgen
    Erinnerungen werden wach und ihr schreibt es auch sehr schön. .
    Liebe Grüße aus dem heißen Deutschland und viel Glück
    senden Silke und Thomas .

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