Alaska

Alaska

Wir können es selbst irgendwie nicht glauben, dass wir es tatsächlich so weit hoch in den Norden geschafft haben. Von Ushuaia, unserem südlichsten Punkt Südamerikas bis zum nördlichsten Bundesstaat der USA – Alaska. 60.000 Kilometer haben wir mit Erwin nach 20 Monaten hinter uns gebracht und dabei mehrere Gigabyte Fotos gesammelt. Niemand konnte es so richtig glauben, dass wir „bis Alaska fahren“ wollen. Die Südamerikaner haben uns dabei oft für völlig verrückt erklärt 😀

Aber um ehrlich zu sein, es ging schneller als wir dachten. Die Zeit vergeht wie im Flug und während wir diese Zeilen schreiben, haben wir Alaska schon hinter uns gelassen und sind langsam auf dem Weg zur Ostküste Kanadas, um Erwin im Oktober nach Hause zu verschiffen. Nun möchten wir euch aber erst mal von unserer gigantischen Zeit in Alaska berichten. Wir würden am Liebsten umkehren und alles nochmal erleben 🙂

Chicken

Kurz nach dem Grenzübergang in Poker Creek erreichten wir den kleinen Ort Chicken. Wir fragen uns, was hier wohl zuerst da war… der Name des Dorfes oder die überdimensionale Hühnerstatue?! Keine Ahnung, aber auf jeden Fall lustig. Schon von Weitem sehen wir ein Meer aus Zelten und waren dann auch gleich mittendrin im großen Festival, das dort an diesem Wochenende stattfand. Alle Karten waren bereits ausverkauft, aber kurz Parken und sich einmal umschauen, war trotz des Besucheransturms kein Problem. Bei unserem kleinen Rundgang durch das Festivalgelände konnten wir die alte Gold Dredge und diverse Überbleibsel des Goldrausches sehen, ebenso wie das zuvor erwähnte Eisenhuhn. Damit waren wir glücklich und haben alle für uns wichtigen Sehenswürdigkeiten in Chicken abgehakt.

Delta Junction – das Ende des Alaska Highways

Weiter ging es auf den letzten Metern des Alaska Highways nach Tok. Das Fahren in Alaska war wieder sehr entspannt, da auf den Straßen wenig Verkehr herrscht. Die meisten Fahrzeuge sind amerikanische und kanadische Superduper-Wohnmobile. Blöd finden wir nach wie vor die Maßeinheiten… jetzt waren nämlich wieder Meilen pro Stunde und Gallonen an der Tankstelle angesagt. Tok ist ganz gut geeignet um sich wieder mit dem Nötigsten auszustatten. Einen Großeinkauf sollte man aufgrund der Preise aber besser verschieben. Lebensmittel sind hier nochmal ein gutes Stück teurer als in Kanada, das heißt teilweise 3-4 facher Preis wie in Deutschland. Wir kauften nur ein paar frische Sachen ein, die meisten haltbaren Lebensmittel (die auch beim Grenzübertritt erlaubt sind) haben wir noch in Kanada gehamstert. Nach dem kurzen Boxenstopp fuhren wir bis Delta Junction. Hier mussten wir unbedingt einen gut sortierten Baumarkt auftreiben, da uns in einer unerwartet heftigen Senke eine 12er!!! Schraube der Stoßdämpferaufnahme vorne rechts gebrochen ist. Zum Glück ist das aber keine Sonderspezial-Mercedesschraube, sodass passender Ersatz gleich beim nächsten Geschäft aufzutreiben war und der Dämpfer wieder seinen Dienst verrichten konnte. Nach einem Besuch des kleinen Visitor Centers machten wir uns unter strenger Beobachtung des Wetters auf gen Süden. Wir entschieden uns nicht nach Fairbanks zu fahren, da uns vielmehr der Denali Highway reizte.

Richardson Highway

Von Delta Junction mussten wir daher erst einmal auf dem Richardson Highway bis Paxson fahren, um dort dann auf den Denali Highway zu gelangen. Leider wurde das Wetter immer schlechter. Etwas geknickt waren wir zu dem Zeitpunkt schon, da die Gipfel der schneebedeckten Berge in den dicken, tiefhängenden Wolken verborgen blieben. Also blieben wir gleich beim nächstgelegenen tollen Schlafplatz (mit Gletscher-Blick) und hofften auf besseres Wetter.

Denali Highway

Auch am nächsten Tag blieb uns das schlechte Wetter erhalten und wir konnten den ersten Teil des ungeteerten Denali Highway nur stellenweise genießen. Hin und wieder sahen wir zwischen dichten Wolken die Alaska Mountain Range, doch die Sicht hielt meist nur ein paar Minuten an. Wir entschieden uns daher nach halber Strecke bereits einen Schlafplatz anzufahren. Den teilten wir uns mit einer Familie aus der Schweiz, die mit ihren beiden Kindern bereits seit 9 Jahren mit Fahrrädern unterwegs sind (die beiden Kinder sind während der Reise zur Welt gekommen). Wir waren schwer beeindruckt und löcherten die Vier mit unseren Fragen. Erst am nächsten Tag am Nachmittag lichtete sich die Wolkendecke etwas und endlich konnten wir auch einen Blick auf die Bergkette werfen. Mit der Tierwelt hatten wir leider kein richtiges Glück (es heißt man kann allen Wildtieren begegnen, die auch im Nationalpark anzutreffen sind), immerhin ließen sich aber auf den letzten Kilometern noch ein Moose und ein Porcupine (Stachelschwein) kurz blicken.

Denali National- und State Park

Am Ende des Denali Highway ist es dann nur noch ein kurzes Stück bis zum Denali Nationalpark bzw. zum Denali State Park. Beide ließen wir uns nicht entgehen, gelten die Parks doch als absolutes Highlight in Alaska. Etwas schade ist, dass man den Denali Nationalpark nur mit einem kostenpflichtigen Park Shuttle befahren darf. Mit dem eigenen Auto durften wir nur die ersten 15 Meilen in den Park hinein fahren. Wir entschieden uns aus mehreren Gründen gegen die Tour mit dem Bus, im Nachhinein würden wir es allerdings anders machen und in den saueren Apfel beißen, auch wenn wir kein Fan von der Vorstellung sind 6-8 Stunden in einem vollen Schulbus durch den Park zu fahren. Trotzdem war der Denali Nationalpark eine tolle Erfahrung. Bei verschiedenen Wanderungen konnten wir unter Anderem Biber beim Biberbau bauen zusehen. Das war sehr interessant, da wir hier zum ersten Mal die Biber beim „Bäumchen fällen“ beobachten konnten. Außerdem hatten wir noch das unglaubliche Glück zwei ausgewachsene Caribous am Wasser sehen zu können. Sämtliche Autos und Busse hielten in der Kurve an um ein Foto von den gigantischen Tieren ergattern zu können.

Außerdem besuchten wir noch eine Schlittenhundestation, bei der gezeigt wurde wie die Schlittenhunde dort aufwachsen, trainiert und für den „harten“ Einsatz im Winter in Alaska vorbereitet werden. „Hart“ deswegen, weil laut den Park Rangern dort die Schlittenhunde erst bei ungefähr -20°C so richtig in Stimmung kommen. Warum dort auch heute noch so viele Schlittenhunde im Winter eingesetzt werden liegt eigentlich klar auf der Hand. In Alaska herrschen im Winter schon mal -40°C bis -50°C. Da funktioniert kein Auto und keine Maschine mehr wirklich gut. Die Hunde allerdings fühlen sich bei diesen Temperaturen erst richtig wohl. Bei einer kurzen Vorführung bekamen wir einen guten Eindruck, wie heiß die Huskies auf das Ziehen des Schlittens eigentlich sind. Sie waren kaum zu bändigen als die Ranger den Schlitten vorbereiteten.

Anchorage

Entlang des Denali State Parks ging es dann weiter in den Süden. Bis dato hatten wir noch nicht das Glück die Spitze des höchsten Bergs in Nordamerika zu erblicken. Aufgrund seiner Höhe von 6190m versteckt sich der Gipfel des Denali oftmals in den Wolken. Wir steuerten entlang der Strecke gefühlt jeden Aussichtspunkt an und zumindest ließ sich das Ende des gewaltigen Bergs erahnen. Aber auf dem Foto muss man schon mindestens zweimal hinschauen.

Zwei Tage verbrachten wir dann noch in der größten Stadt Alaskas, Anchorage. Einkaufen, Wäsche waschen, Tanken – Anchorage war auf jeden Fall gut für alle Dinge die ein Reisender so braucht. Aber für recht viel mehr auch ehrlich gesagt nicht. Wir bummelten etwas in dem überschaubaren und wenig reizvollen Zentrum und besorgten noch das ein oder andere Alaska-Souvenir. Eine ganz lustige Erfahrung durften wir dann noch in einem Fast Food Restaurant machen. Wir gingen diesmal zu Wendys und bestellten unser Menü nicht wie viele Amis im Drive-In sondern an der Kasse. Dann sagte die Kassiererin noch in die Runde, dass hier ein Kunde etwas bezahlt, aber nicht abgeholt hat und wir es doch bitte mitnehmen sollen. Das „Menü“ bestand aus French Fries (Pommes) und einem Frostie (Eis / Milchshake im Becher). Nur ein weiterer Kunde stand mit uns an der Kasse und der Mann sagte daraufhin gleich: „Where are you from? Have you ever tried Fries with Frostie?“

Wir waren etwas verdutzt und sagten, dass wir aus Deutschland sind und Pommes üblicherweise mit Ketchup oder Majo essen… einen Frostie wenn überhaupt als Nachspeise. Bei unserem verwirrten „Wer-isst-denn- Fries-mit- Frostie-Blick?? … die verarschen uns doch“, fingen alle umstehenden zu lachen an.

Der Herr machte uns schnell klar, dass hier alle Pommes mit dem Frostie zusammen essen und dass es viel besser schmeckt als mit Ketchup. Wir dachten immer noch an einen Scherz… mit den Touris kann man sowas ja machen 😉 Doch als uns dann die Angestellten das Menü in die Hand drückte und betonte, dass es hier wirklich jeder so isst, probierten wir es. Man muss, so haben wir das gelernt, ein paar Pommes tief in den Frostie eintauchen, sodass quasi viel Eis auf den Pommes liegen bleibt. So zusammen isst man die ungewöhnliche Kombination dann. Geschmeckt hat es gar nicht mal so schlecht, doch wir bevorzugen es lieber getrennt 😉 Schon ein wenig crazy die Amis…

Kenai Halbinsel

Südlich von Anchorange befindet sich die Kenai Halbinsel, die bei einer Reise durch Alaska nicht ausgelassen werden sollte. Wir entschieden uns für einen kurzen Abstecher Richtung Whittier und danach nach Seward zu fahren. Dieser Teil Alaskas ist sehr beliebt und bei all den Wohnmobilen hatten wir zum Teil echt Mühe einen freien Stellplatz für die Nacht zu ergattern. Zum dem gab es zu dieser Zeit starke Waldbrände und die Sicht entlang der Panoramastraße war aufgrund des Rauchs nicht die Beste. Wegen dem dichten Rauch und der Touristenmassen war für uns Kenai nicht das Top Highlight. Auf der Hinfahrt hatten wir allerdings noch ein richtig tolles Erlebnis. An einem Parkplatz direkt neben dem Highway spazierte plötzlich eine Moose-Mama mit zwei Jungen durch unser Blickfeld. Die drei spazierten dann ganz friedlich zu einem Wassergraben und erfreuten sich an der Abkühlung.

Seward

In Seward angekommen parkten wir erst mal am Ufer und spazierten ein paar Meter auf und ab. Dabei konnten wir gleich zwei Seeotter entdecken, die sich nur ein paar Meter von uns entfernt im Meer treiben ließen. An sich hat die kleine Stadt Seward außer diversen Touranbietern, Hotels und Restaurants nicht viel zu bieten. Der Ort ist bis auf den letzten Zentimeter vollgestopft mit Wohnmobilen und Geschäften. Bekannt ist der Ort als Ausgangspunkt für eine Bootsfahrt in den Kenai Fjords Nationalpark. Mit einem Boot kommt man dort ganz nahe an verschiedene Gletscher heran und hat auch die Chance Orcas (Killerwale), Seeotter, Grauwale und die farbenfrohen Puffins zu sehen. Wir erkundigten uns bei den beiden Anbietern im Ort und entschieden uns recht schnell für eine Tour am nächsten Tag. Den Rest des Tages verbrachten wir dann etwas außerhalb von Seward beim Exit Glacier. Eine kleine Wanderung führte uns direkt vor die Gletscherzunge. Interessant waren die Schilder mit den Jahreszahlen, sodass man einen (schockierenden) Eindruck bekam wie Rückläufig der Gletscher die letzten Jahrzehnte ist.

Am nächsten Morgen ging es dann auf der Callisto Voyage durch die Kenai Fjords. Die Tour dauerte insgesamt 7 Stunden und war sehr gut organisiert. Essen gab es reichlich und auch der Kaffee war günstig und lecker. Der Kapitän machte bei einer Tiersichtung immer eine Lautsprecherdurchsage, was dazu führte, dass alle Passagiere mit der Kamera bewaffnet schlagartig nach draußen stürmten. Die Tour war wirklich sehr interessant und wir konnten Seeootter, Grauwale, eine Gruppe Orcas und eine Vielzahl von Vögeln sehen. Darunter auch die malerischen Puffins. Vor dem Aialik Gletscher hatten wir dann eine halbe Stunde Zeit und konnten vom Schiff aus den kalbenden Gletscher beobachten. Wir fühlten uns etwas zurückerinnert an unseren Zeit in Argentinien am Moreno Gletscher. Jedoch tummelten sich diesmal um unser Boot einige Seelöwen auf den Eisschollen und im Wasser herum. Einzig das Wetter spielte an diesem Tag nicht wirklich mit, dennoch waren wir froh, dass wir die Tour mitgemacht haben und behalten es definitiv als Höhepunkt in Erinnerung.

Glenn Highway / Richardson Highway

Aufgrund der Waldbrände und den Touristenmassen entschieden wir uns die anderen Orte auf Kenai nicht mehr zu besuchen. Leider gibt es keine Rundtour auf der Insel und man muss immer die gleiche Strecke auch wieder zurückfahren.

Also ging es für uns zurück nach Anchorage und dann über den wunderschönen Glenn Highway Richtung Nordosten um dann bei Glennallen nach Süden auf den Richardson Highway zu gelangen. Unser nächstes Ziel war das Städtchen Valdez, welches durch den Exxon Valdez Oil Spill 1989 bekannt wurde. Auf dem Weg sahen wir den bekannten Matanuska Glacier. Von der hochgelegenen Straße kann man den Gletscher sehr gut überblicken. Um direkt zum Gletscher fahren zu können, muss man durch das Privatgelände des Glacier Park Resorts fahren und das lassen sie sich natürlich auch bezahlen. Viel zu überteuert und es war ja auch nicht unser erster Gletscher. Also waren wir mit dem Blick von der Straße aus voll zufrieden.

Auch unser Fischerglück forderten wir auf dem Weg nach Valdez wieder mal heraus. Hatten wir doch die romantische Vorstellung einen eigens gefangenen Alaskalachs auf dem offenen Feuer zu grillen. Naja daraus wurde leider nichts, doch dafür fingen wir drei sehr deliziöse Arctic Graylings. Zudem machten wir noch die Begegnung mit zwei „echten“ Alaska-Männern. Sie haben gerade ein kleines Boot gekauft und wollten es kurz auf dem See, an dem wir angelten, ausprobieren. Wir wurden sogleich mit eingepackt zum Test, ob das Boot schon vier Personen tragen kann. Was sollen wir sagen, wir sind nicht untergegangen und haben zudem so einiges über das Leben in Alaska erfahren.

Entlang des Richardson Highways fährt man nicht nur neben Bargen und Gletscher, sondern hat kurz vor Valdez die Möglichkeit an mehreren Wasserfällen direkt an der Straße einen Stopp einzulegen.

Valdez

Hier in Valdez endet die 1287km lange Trans Alaska Pipeline (Pipeline beginnt in Prudhoe Bay am Polarmeer), die wir auf unserer Reise durch Alaska schon mehrmals bestaunen konnten. Bei dem Ölunglück ergossen sich damals 41. Millionen Liter Rohöl in den Prince William Sound, die Bucht vor Valdez. Die meisten Spuren wurden zwar von einer gigantischen Säuberungsaktion von bis zu 10.000 Helfern beseitigt, doch bis Heute sind die Auswirkungen in der Natur zu sehen.

Valdez hat uns von Anfang an sehr gut gefallen und ist uns bis Heute noch sehnsüchtig in Erinnerung geblieben. Die kleine Stadt versprüht einen wunderbaren Charme und ist nicht ganz so überlaufen wie z.B. die Kenai Halbinsel. Hier in Valdez ist alles ein bisschen ruhiger und gemütlicher, das gefiel uns besonders gut. Bevor wir allerdings direkt nach Valdez hineinfuhren, statteten wir der Salmon Hatchery noch einen Besuch ab. Unser Ziel: Einem Grizzly Bären beim Lachsfang zuzusehen. Wenn wir es schon nicht schaffen 😉

An der Fish Hatchery war zu dem Zeitpunkt noch kein Betrieb. Die Lachse waren noch nicht bis hier her geschwommen und niemand konnte uns sagen wie lange das noch dauern würde. Vielleicht eine Woche, vielleicht drei. Zu dieser Zeit (Ende Juni) befanden sich die Lachse laut einem ortsansässigen Fischer noch im Meer. Für dieses Naturschauspiel waren wir also zu früh dran. Schade, aber der Lachs kommt ja nicht jedes Jahr zur gleichen Zeit die Flüsse hoch geschwommen.

In Valdez verbrachten wir dann zwei wirklich schöne Tage. Das Wetter war gigantisch und wir konnten uns bei einer kleinen Wanderung zu einem Stausee oberhalb der Salmon Hatchery die Füße vertreten. Immer das Bear Spray griffbereit, denn laut den Einheimischen wimmelt es um Valdez nur so von Bären. Nur komisch, dass wir noch keinen einzigen in ganz Alaska gesehen haben…

Auf dem Rückweg von Valdez legten wir noch einen kurzen Stopp beim Alaska Wildlife Conservation Center ein. Hier befinden sich ausschließlich Tiere, die irgendwann irgendwo gerettet wurden. Zum Beispiel aus privat Haushalten, die Wildtiere illegal hielten oder wie der junge Schwarzbär, der von seiner Mama gelernt hatte, im Müll nach essbarem zu suchen. In den meisten Fällen müssen die sogenannten Dumpster-Bären leider erschossen werden. Wenn sie einmal auf den Geschmack gekommen sind, ziehen sie den Müll ihrer natürlichen Nahrung vor und können so schnell gefährlich werden für die Menschen. Neben Schwarz- und Grizzlybären, wohnen hier auch Büffel, Moschus- Ochsen, Stachelschweine, Füchse, Wölfe, Rentiere und und und. An den großzügigen Gehegen kann man nicht nur etwas über die Tiere lernen, sondern oft auch ihre berührende Geschichte nachlesen. Die Eintrittsgelder kommen zudem den Tieren zu Gute, also auf jeden Fall einen Besuch wert.

Wrangell St. Elias Nationalpark

Nach Valdez hieß es für uns dann langsam Abschied von Alaska zu nehmen. Auf dem Plan stand noch der Wrangell St. Elias Nationalpark und dann kam auch schon wieder der kleine Ort Tok, bei dem wir die Grenze nach Kanada überqueren wollten.

Im Wrangell St. Elias Nationalpark bekamen wir nochmal die unendlichen Weiten der vielfältigen Natur in Alaska zu spüren. Wir wanderten verschiedene Trails, waren die meiste Zeit alleine unterwegs und übernachteten in der unberührten Wildnis an traumhaften (kostenlosen) Campingplätzen. Auch wenn wir am Anfang skeptisch über die langen Strecken im Park waren (mehrere 100km Schotter), so waren wir im Nachhinein doch froh, dass wir uns die Zeit dafür genommen haben. Wir können den Park wirklich jedem empfehlen, der noch ein abgelegenes kleines Abenteuer ohne Massentourismus sucht.

Wieder Tok

Wer nach Alaska reist kommt an Tok nicht vorbei. Auch wenn der kleine Ort nicht mit Schönheit punkten kann, mischen wir uns bei der 4th of July Parade unter die Einheimischen und betrachten das Schauspiel. In Arizona haben wir so eine Parade ja schon mal mitbekommen und hier war es ähnlich. Alles was Räder hat fährt mit. Vom ortsansässigen Sheriff bis zur Santa Claus Rakete war alles dabei. Es hat uns jedenfalls einen riesen Spaß gemacht und auch das anschließende „Volksfest“ ließen wir uns nicht entgehen. Es spielte eine richtig gute amerikanische Live Band im Country Style, für die Kinder gab es einen Oreo- Eatingcontest, handmade Ice Cream und für die Erwachsenen ab 21 Jahren – einen Beergarden!!! Sowas haben wir noch nicht gesehen…

Ein Biergarten, der eigentlich „eingezäunte Grünfläche mit Plastikstühlen“ heißen müsste. Mehr war es eigentlich nicht, doch nur darin durfte Bier getrunken werden. Wir probierten uns durch die angebotenen Leckereien und amüsierten uns dann noch bei einem Spiel, wo Kinder versuchten Geldscheine von einer eingefetteten Stange runter zu holen. Das war für die Kids natürlich der Renner und auch die Erwachsenen Zuschauer inkl. uns hatten jede Menge Spaß. Unter Beifall schafften Sie es dann gerade noch auch den letzten Geldschein an der Spitze des Pfahls zu ergattern.

Zum Abschluss gönnten wir uns an dem Abend noch ein ausgezeichnetes Restaurant, das Fast Eddys im Zentrum von Tok. Schon die Tatsache, dass wir bald keinen freien Tisch mehr bekommen hätten sprach für unsere Wahl. Wie alles in Alaska war zwar auch das nicht gerade ein Schnäppchen, doch der Lachs, sowie der Alaska Burger mit Überfressgarantie waren es definitiv Wert 😉

Alaska Highway zurück nach Kanada

Die letzte Nacht in Alaska verbrachten wir dann noch auf einem kostenlosen Recreation Campground. Solche Campgrounds gibt es hier in Alaska und auch Kanada immer wieder mal. Das sind einfach angelegte Stellplätze für Wohnmobile mit einer Feuerstelle und einer Picknick Bank dabei. Dazu gibt es noch Toiletten und wenn man Glück hat auch Feuerholz. Wir hatten sogar noch viel mehr Glück und durften uns vom Campground Gastgeber (Host) zwei Kanus ausleihen mit dem wir dann den kleinen See unsicher machten 🙂

Alaska war wirklich ein echtes Highlight auf unserer Reise. Wir haben zwar weitaus mehr „Wildlife“ in Kanada gesehen als Alaska, dennoch waren die Einheimischen, die Landschaft mit den Gletschern, den Fjorden im Süden und den endlosen Weiten einfach grandios.

 

3 Gedanken zu „Alaska

  1. Hallo Stephie und Matthi,
    danke für diesen wunderschönen Bericht. Für mich ist es der bisher persönlichste aller Blogs. Ich spüre beim Lesen und Betrachten der tollen Bilder, dass ihr euch in dieses Land und seine (wenn auch manchmal leicht sonderbaren) und dennoch so liebenswerten Menschen verliebt habt. Da sind die Begegnungen mit den possierlichen, kleinen, neugierigen Viecherln, oder auch die stolze Elchmama mit ihren beiden Kälbern, die so beeindruckende Fotos hergeben. Und natürlich die Art, wie die Alasker ihre Festl feiern, mit Biergarten und Wettklettern und Cookies Contest. Einfach nett und lustig. Natürlich wie immer die imposanten Fotos der unbeschreiblich schönen Landschaften und unendlichen Weiten. Es ist einfach toll, euch so glücklich und immer noch so neugierig zu sehen.
    Weiterhin alles alles Liebe und noch unvergessliche Begegnungen auf der Zielgeraden.!
    Opa ist der gleichen Ansicht wie ich und präpariert schon das Angelzeug. Haha!!!!
    Wir warten schon wieder ungeduldig auf den nächsten Blog. Bis bald viel Glück und herzliche Grüße von daheim!!
    Oma und Opa

  2. Hallo Ihr 2,
    so ein schoener Bericht von Alsaka , ihr sprecht uns aus dem Herzen und wir habne ganz aehnliche Sachen erblebt. Nun sind wir ueber Californien wieder in Colorado gelandet und kommen im Oktober nach Deurtschland. Wir haben nur 5 Wochen Zeit , fliegen am 7.11 zurueck nach Denver…aber fals ihr Lust ahbt mit uns Kontakt aufzunehmen , koennt ihr euch ja ueber email oder whatwup melden. Jetzt ersst mal gutes ankommen in Halifax und dann in Deutschland.
    Liebe Gruess e ANnnette und Guido( deadmans Lake)

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