Es geht los – Verschiffung nach Montevideo
Der nächste große Schritt ist geschafft. Wir haben Erwin in Hamburg abgeliefert, wo er nun seine 4-wöchige Schiffsreise über den großen Teich nach Montevideo antritt. Die RoRo-Verschiffung (Roll on Roll off), hatten wir bereits im Juni über Seabridge gebucht. RoRo-Schiffe können neben Containern, die meist an Deck stehen, auch bewegliche Ladung in ihrem Schiffsbauch befördern. Nachdem wir diverse Angebote verglichen haben, kristallisierte sich schnell heraus, dass die Reederei Grimaldi hier das „Monopol“ für Fahrzeugverschiffungen von Deutschland bzw. Europa nach Südamerika hat. Die Organisation der Verschiffung war kein Hexenwerk und wir konnten jederzeit bei Seabridge Fragen stellen und Details klären. Eine Container Verschiffung kam für uns wegen der Größe nicht in Frage – für einen Container ist Erwin nämlich zu hoch. Ein Container wäre auch nicht wirklich günstiger gewesen, jedoch im Hinblick auf die Sicherheit während der Verschiffung hätten wir beim Container ein besseres Gefühl gehabt. Kurz zur Organisation: Man wählt den gewünschten Termin aus (Die Fahrpläne der Fähren gibt es frühestens 3 Monate vor Abfahrt) und schickt die Daten des Fahrzeugs an den Agenten in Deutschland. Man bekommt dann vorab die zu erwartenden Kosten und eine Buchungsbestätigung zugeschickt. Die tatsächlichen Kosten werden erst nach Abfahrt des Schiffs in Rechnung gestellt, da das Fahrzeug im Hafen zur Ermittlung der Frachtkosten elektronisch gewogen und vermessen wird. Die Termine der Fähren sind leider nicht immer genau, was eine Planung von Flügen usw. nicht einfach macht. Der Termin hat sich bei uns 3 mal verschoben. Zum Glück haben wir genug Zeit zwischen Flug und Ankunft von Erwin frei gelassen, da wir uns ja noch die Iguazú-Wasserfälle ansehen wollen, doch dazu später mehr.
Nun war es also soweit. Wir haben die letzten Feinheiten am Erwin fertiggestellt, alles gepackt und seefest verstaut.
Am Tag vor Hamburg fuhren wir dann noch zum Wiegen: 2960 kg :)) (Zur Erklärung für die Smilies: 3500 kg darf unser Bus max. wiegen, damit waren wir mit dem Gewicht – voll bepackt wie wir waren – sehr zufrieden). Unser Reisegewicht wird dann aber bei ca. 3000 kg liegen. Wir hatten ja noch kein Wasser und keine Lebensmittel dabei.
Um 03:30 Uhr ging es dann los. Mit 11 Stunden Fahrt haben wir gerechnet, sodass wir um ca. 15 Uhr beim Hafenterminal „O´Swaldkai“ in Hamburg ankommen. Die Abgabe des Fahrzeugs soll spätestens zwei Werktage vor Abfahrt der Fähre (geplant 30. September) erfolgen, wir haben uns daher zur Sicherheit für den Mittwoch für die Abgabe entschieden.
Nach 11 Stunden langweiliger Autobahnfahrt waren wir am Hafen angekommen. Es ging alles relativ schnell. Wir räumten noch die restlichen Sachen aus dem Fahrerhaus, kontrollierten noch einmal alles im Innenraum und gingen ins Terminal um die benötigten Papier auszufüllen. Der Mitarbeiter am Schalter kontrollierte Fahrzeugschein / Führerschein und gab uns die weiteren Papiere zur Abgabe im eigentlichen Terminal mit. Erwin wurde dann elektronisch vermessen und gewogen. Ein Hafenmitarbeiter kontrollierte desweiteren unser Fahrzeug auf Beschädigungen und vermerkte ein paar Kratzer und normale Gebrauchsspuren. Nach der Abgabe des Zündschlüssels nebst Small Talk verließen wir das Hafengelände Richtung Innenstadt.
Es war schon ein komisches Gefühl unser Auto da im Hafen zurückzulassen. Ob Alles heil ankommt oder vielleicht etwas „abhanden“ kommt? Da geht einem Vieles durch den Kopf. Zum Glück gibt es ein Online Tracking für Schiffe. So können wir laufend verfolgen was mit Erwin gerade passiert und wo er sich befindet.
Die Fähre heißt „Grande Brasile“ und fährt von Hamburg über Holland, Frankreich, Spanien nach Westafrika und dann nach Südamerika. Geplante Ankunft in Montevideo ist der 30. Oktober.
2 Gedanken zu „Es geht los – Verschiffung nach Montevideo“
Schöner Bericht
Gute reise.
Wir folgen Sie gerne